Bericht Saarbrücker Zeitung vom 03.09.2015
Von Daniel Konrad, 03.09.2015 00:00
An diesem Samstag geht es für die Hurricanes um 18 Uhr im Ludwigsparkstadion im letzten Spiel der regulären Saison gegen die Stuttgart Scorpions darum, zum zweiten Mal nach 2005 den Einzug in die Playoffs perfekt zu machen. Momentan liegen die Saarbrücker auf Rang vier, was zur Teilnahme am Viertelfinale um den German Bowl berechtigt. Sollten sie gegen Dritten Stuttgart verlieren, müsste der direkte Konkurrent, die Munich Cowboys, 141 Punkte Differenz wettmachen – unwahrscheinlich. Gewinnen sie gegen Stuttgart, klettern sie auf Rang drei und spielen im Viertelfinale gegen die Dresden Monarchs (Zweiter der Nordstaffel). Bleiben sie Vierter, wartet der Nord-Meister Lions Braunschweig auf die Saarländer. Zwei übermächtige Gegner, aber „wenn wir so gut spielen, wie wir können, wird es vielleicht ein Wunder geben“, gibt sich Quarterback Alexander Haupert optimistisch.
Der 21-Jährige gilt als großes Talent auf seiner Position und ist der einzige deutsche Stamm-Spielmacher in der GFL und ein Sinnbild für den Aufstieg der Hurricanes – hervorragend ausgebildet in der eigenen Jugend, eingebaut in die erste Mannschaft und letztlich auch mit dem nötigen Vertrauen ausgestattet. „Die Aufgabe ist sehr anspruchsvoll, und ich stehe mehr im Blickpunkt“, beschreibt Haupert seine Ausnahmerolle. Druck lässt er sich auch von US-Amerikanern nicht machen. „Mir macht das alles ja großen Spaß, von daher ist die erhöhte Aufmerksamkeit in Ordnung“, findet der Quarterback. Egal, wie die Saison jetzt endet, ist er mit der Entwicklung und Leistung der gesamten Mannschaft zufrieden: „Wir haben uns im Vergleich zum vergangenen Jahr deutlich gesteigert, aber es ist noch Luft nach oben. Jetzt ist es wichtig, dass sich niemand mehr verletzt.“
Geschäftsführer Reif will vor allen den Fans noch einmal etwas bieten. „Wir hatten diese Saison stetig steigende Zuschauerzahlen und hoffen, dass wir das auch am Samstag fortführen können. Es ist für die kommenden acht Monate die letzte Chance, hochklassigen Football live zu sehen“, erzählt Reif. Volles Engagement und eine gute Show für die durchschnittlich 1059 Fans seien das Wichtigste.
Für die Zukunft haben Reif und sein Quarterback ähnliche Ziele. „Wir müssen an diese Saison anknüpfen und endlich mal stärkere Gegner wie die Schwäbisch Hall Unicorns und die Allgäu Comets besiegen“, fordert Haupert. Hurricanes-Geschäftsführer Reif ist da eher der Mathematiker: „Wir wollen die Anzahl der Siege in der kommenden Spielzeit noch einmal steigern.“ Sollte die Mannschaft um seinen jungen Quarterback das schaffen, werden die Saarländer auch nächstes Jahr in die Playoffs einziehen. Zum zweiten Mal hintereinander – auch das wäre ein historischer Erfolg. Und er würde unterstreichen, dass die Saarland Hurricanes mit ihrem Konzept, Nachhaltigkeit dank intensiver Jugendarbeit, auf dem besten Weg an die deutsche Spitze sind.