Saarland Hurricanes gewinnen erstes Heimspiel deutlich mit 41:24 (6:0/14:3/14:0/7:21)
Die Saarland Hurricanes gewinnen ihr erstes Heimspiel nach zwischenzeitlicher 34:3 Führung deutlich mit 41:24. Angesichts der vielen Verletzungen und zweier Platzverweise steht die Frage allerdings im Raum, ob dies eventuell ein Pyrrhussieg war.
Bild: Brock Dale, Mann des Tages! photo by Thomas Bonnaire, TWB Photography
Eigentlich hätten die Verantwortlichen der Canes mit der Heimpremiere sehr zufrieden sein können. Die Mannschaft zeigte sowohl in der Verteidigung als auch im Angriff über weiter Teile des Spiels eine hervorragende Leistung. Zu Beginn der zweiten Halbzeit wurde der Sack dann nach der 20:3 Pausenführung mit 2 schnellen Touchdowns zu gemacht. Wenn da nicht die vielen Ausfälle zu beklagen gewesen wären.
Mit Lamar Hall und Jarrett Lecas fielen gleich zwei der Imports aus. Beide mit Knieverletzungen, deren genaue Diagnosen noch ausstehen. In der ersten Halbzeit verloren die Canes sage und schreibe 3 Runningbacks. Innerhalb kürzester Zeit verletzte sich D’Marcus Rankin am Knöchel, dann Lamar Hall am Knie und während Hall am Seitenrand noch behandelt wurde, musste Leon Helm das Feld wegen eines Targeting Fouls beim Kick-Off verlassen. Aber, und das ist die gute Nachricht in dieser Situation, Nachwuchsrunningback Kai Hunter übernahm ab dem 3. Quarter die Verantwortung des Laufspiels und machte dabei eine hervorragende Figur. Zu allem Überfluss verletzte sich zu Beginn der 2. Hälfte auch noch Safety Jarrett Lecas ebenfalls am Knie. Beim Returnieren einer Interception, die den Weg zum 34:3 ebnete, passierte es. Die Verletzungen und die beiden Hinausstellungen waren die schlechten Nachrichten des Tages.
Wie die Mannschaft aber damit umging war wiederum hervorragend. Spielmacher Brock Dale absolvierte eine überragende Partie. Seine Receiver fingen die Bälle. Marvin Fuchs markierte sogar 3 Touchdowns. Die Defense hielt den Gegner bei nur drei Punkten in den ersten 3 Quartern. Und auch nach den genannten Ausfällen ließ das Team keinen Zweifel daran, wer den Platz als Sieger verlassen würde.
Die Partie begann mit einem souveränen Offensedrive der Hausherren. Er wurde mit einem Touchdownpass von Dale auf Fuchs abgeschlossen. Den zweiten Drive mussten die Saarländer aber per Punt beenden. Zuvor war es nicht gelungen einen kurzen 3. Versuch in ein 1st Down zu verwandeln. Zu Beginn des 2. Viertels kamen die Canes den nächsten Punkten wieder sehr nahe. Doch der Pass von Dale fand ausnahmsweise nicht den eigenen Spieler sondern einen der hessischen Gäste. Gegen Mitte dieses Spielabschnittes konnten die Canes dann doch erhöhen. Dale bediente Nick Sweet aus 15 Yards Entfernung zur 14: 0 Führung. Die TPC konnte von Nico Kneis gefangen werden. Die Gäste bäumten sich noch einmal auf und kamen bei nur noch 30 Sekunden auf der Uhr zu einem Fieldgoal zum 14:3. Nach dem folgenden Kick-Off-Return hatte Dale exakt 22 Sekunden zur Verfügung, um am Ergebnis noch etwas zu drehen. Er hatte zum einen kein Timeout mehr zur Verfügung und zum anderen einen neuen Center vor sich. Völlig unbeeindruckt bewegte er aber das Ei mit 2 Pässen auf Stephan Mertsching und Nick Sweet von der eigenen 38 Yardline bis zur gegnerischen 34. Bei auslaufender Uhr fand er dann Pascal Müller in der Endzone zum vielumjubelten 20:3 Halbzeitstand.
Nach der Halbzeit legte dann auch die Verteidigung richtig los. Zunächst verhinderte sie einen Punt indem sie den Punter noch in Ballbesitz an dessen eigener 10 Yardline tackelten. Dale nutzte diese Situation mit einem weiteren Touchdownpass auf Marvin Fuchs aus. Zwei Spielzüge später fing Jarrett Lecas einen Pass von Dragons Quarterback Carson Williams ab und verletzte sich bei dieser Aktion aber unglücklich. Aus dem folgenden Drive konnten die Canes kein Kapital schlagen. An der gegnerischen 25 Yardline ging es nicht mehr weiter nach vorne. Ein Turnover on Downs war die Folge. Doch auch Gießen konnte nicht punkten. Darius Marmol fing einen Pass an der eigenen 10 Yardline ab. Dieses Mal marschierte die Offense von HC Sturdivant auch wieder über den Platz. Aus 15 Yards war es dann Jan Pietsch, der den Touchdownpass fangen konnte.
Das Spiel war somit Mitte des 3. Viertels entschieden. Den letzten Abschnitt gewannen die Gäste dann noch mit 21:7, ohne dass der Sieg der Canes in irgendeiner Form gefährdet gewesen wäre.
Marvin Fuchs sorgte als Backupquarterback noch für ein echtes Highlight der Begegnung. Er lief einen 70 Yards Touchdown und damit den bisher längsten Spielzug der Canes in dieser Saison.
Für das Team von Headcoach Sturdivant geht es jetzt am kommenden Sonntag zum Spitzenspiel nach Nürnberg, wo die Rams an diesem Wochenende ihre Partie gegen die Albershausen Crusaders ebenfalls deutlich mit 42:16 gewinnen konnten. Es gilt also viele Umstellungen zu machen, um die Ausfälle zu kompensieren. Die Canes konnten eindrucksvoll beweisen, dass sie Nackenschläge wie die angesprochenen Ausfälle sogar in der laufenden Begegnung wegstecken können. Mit dieser Coolness und einem weiterhin gut aufgelegten Spielmacher Brock Dale wird ihnen das auch in Nürnberg gelingen.