Canes schlagen Wiesbaden mit 24:7 (3:7/7:0/14:0/0:0)
Der Sieg der Saarland Hurricanes war nie wirklich in Gefahr, auch wenn sie über weite Strecken der 1. Halbzeit einem Rückstand hinterherliefen. Die Verteidigung der Saarländer dominierte die Hessen und provozierte unzählige Ballverluste.
Bild: Rookie Kai Hunter lässt Christopher Petry von den Phantoms nicht gut aussehen, Foto by Dirk Haupert
Es war schon teilweise kurios, was die Zuschauer am Samstag im Ellenfeldstadion von den Mannschaften geboten bekamen. Vor allem die Phantoms hatten ihre Probleme mit der Ballkontrolle. Die Canes hingegen wollten den mit nur 30 Mann angereisten Gegner müde spielen und konzentrierten sich auf ihr Laufspiel. Dies gelang auch im ersten Drive recht gut. Die Hausherren kamen mit wenigen Spielzügen bis an die gegnerische 10 Yard-Line. Dort stockte aber der Vorwärtsdrang. Zudem wurde das mögliche Fieldgoal aus letztlich 36 Yards verschossen. Doch die Phantoms sollte ihre große Schwäche des Tages gleich bei ihrem ersten Spielzug offenbaren. Zum ersten Mal in der Saison wurde der amerikanische Allrounder AJ Springer auf der Quarterbackposition eingesetzt. Das Überraschungsmomentum ging aber schnell verloren, als Runningback Cordarious Mann gleich den ersten Ball fallen ließ. Bijan Jelvani eroberte das Ei an der 18 Yard-Line. Wiederum gelang es den Canes nicht, den Ball in der Endzone zu platzieren. Die Pässe fanden zu Beginn nicht immer ihr Ziel und das Laufspiel durch die Mitte brachte noch nicht den gewünschten Erfolg. Mit Cüneyt Aktas spielte in diesem Jahr bereits der 5. Center auf dieser wichtigen zentralen Position in der O-Line. Insofern war es verständlich, dass der Angriff noch nicht ganz rund lief. Die von Brock Dale angeführte Offense kam bis zur 5 Yard-Line. Dieses Mal verwandelte Philip Gabel aus 22 Yards zur 3:0 Führung. Auch die nächste Sequenz der Phantoms verlief kurios. Der erste Pass von Springer wurde gefangen. Beim Run after catch ließ Receiver Nico Strahmann den Ball aber erneut fallen. Wiederum Springer war es aber, der das Ei für die Phantoms noch aufheben konnte und zusätzliche Yards erzielte. Den nächsten Ball fing dann Felix Eckert und lief Richtung Endzone der Canes. Doch Darius Marmol schlug ihm das Ei aus den Händen. Im 3. Spielzug der 3. Fumble der Gäste. Kurz vor der eigenen Endzone kam das Team von Joe Sturdivant wieder in Ballbesitz. Unter anderem wegen eines nicht gefangenen Balles konnte allerdings kein 1st Down erzielt werden. Noch ließen die Receiver der Saarländer ihren Spielmacher Brock Dale im Stich. Dieses Mal war es aber an den Canes einen entscheidenden Fehler zu machen. Der notwendige Punt von Philip Gabel wurde geblockt. Zwar konnten ihn die Hausherren recovern, aber das Ei erreichte knapp die ursprüngliche Line of Scrimage nicht, weshalb das Angriffsrecht erneut wechselte. Springer wollte erneut passen. Er kam unter Druck und lief Gefahr 10 m im Backfield gesacked zu werden. Doch er konnte sich aus dieser Situation gegen gleich zwei Verteidiger befreien und nutzte den sich jetzt bietenden Raum, um in die Endzone zu laufen. Die Gäste gingen etwas glücklich mit 7:3 in Führung. Die Hausherren ließen sich dadurch aber nicht beeindrucken. Sie vertrauten auf ihr Laufspiel und kamen erneut bis an die gegnerische 5 Yard-Line. Doch erneut belohnten sie sich nicht mit Punkten. Das 26-Yard-Fieldgoal wurde nicht gut gegeben, somit blieb es anfangs des 2. Quarters bei der Führung der Gäste. Diese bekamen im 4. Anlauf zumindest die ersten First Downs bis ihr Quarterback an der eigenen 45-Yard-Line einen Sack nehmen musste. Die Gäste punteten zum ersten Mal. Mittlerweile war die 2-Minute-Warning bereits ausgesprochen. Und ähnlich wie im Spiel gegen Gießen führte Brock Dale sein Team kurz vor der Halbzeit in die gegnerische Endzone zur verdienten 10:7 Führung. Jan Pietsch fing einen 14-Yards-TD-Pass von Dale.
Die zweite Halbzeit begann mit einem erneuten Fumble der Gäste. Cordarious Mann konnte den hohen aber doch recht kurzen Kick-Off nicht unter Kontrolle bringen und die Canes kamen erneut in Ballbesitz. Wiederum kurz vor der Endzone stockte der Drive der Canes, noch glichen sich die Bilder. Dieses Mal entschied sich Sturdivant den 4. Versuch auszuspielen. Doch Cory Brown wurde an der 2-Yard-Line gestoppt. Bei den bisher gezeigten Leistungen der Phantoms-Offense konnte man schon darauf spekulieren, dass die Defense angesichts der Feldposition eventuell ihre ersten Punkte machen würde. Daraus wurde aber nichts, denn Mann lief direkt zu einem First Down. Aus der eigenen Hälfte kamen die Wiesbadener allerdings nicht heraus. Sie trennten sich per Punt von ihrem Angriffsrecht. Auf Seiten der Canes wurden zu diesem Zeitpunkt mehr Pässe in die Spielzugauswahl eingebaut. So war es nur konsequent, dass Stephan Mertsching einen 38-Yards-Pass von Brock Dale für die nächsten Punkte fing. Mit einem verwandelten Extrapunkt wurde die beruhigende 17:7 Führung hergestellt.
Wer der Meinung war, er hätte schon alles im Football gesehen, der musste sich nach dem folgenden Spielzug der Phantoms doch fragen, was da jetzt genau passiert war. Der Spielmacher stand in der Shotgun. Sein Center snapte den Ball und am Ende lag der Nose Guard der Canes auf dem Ei. Irgendwie hatte der Center während des Snaps die Kontrolle über den Ball verloren. Uli Marcks war hellwach und eroberte das Angriffsrecht an der gegnerischen 48 Yard-Line erneut zurück. Die Phantoms schienen am Ende ihrer Kräfte angelangt zu sein. Nick Sweet lief im nächsten Spielzug erneut in die Endzone der Gäste zum 24:7 Endstand. Von den Hessen kam keine Gegenwehr mehr und die Canes legten es nicht darauf an, noch mehr Punkte aufs Scoreboard zu bringen.
Auch wenn die Partie nicht allzu deutlich endete, war der Sieg der Canes doch nie in Gefahr. Allerdings müssen die Spieler von Headcoach Joe Sturdivant sich schon die Frage gefallen lassen, warum sie derartige Probleme haben in der Red Zone zu punkten. In Nürnberg wurden sie dafür bestraft. Bei den Phantoms wiederum ist wohl ziemlich klar, was die nächsten Einheiten trainiert werden muss. Ballkontrolle bzw. –sicherung sollte ganz oben auf der To-Do-Liste stehen.
Für die Canes geht es am Sonntag früh Richtung Straubing bevor in 2 Wochen am 26.05. die Montabaur Fighting Farmers im Ellenfeldstadion zum 3. Heimspiel erwartet werden